Fakten zum Bürgerwindpark Blauen

Der Windpark, bestehend aus bis zu acht Windenergieanlagen, wird in Zukunft Ökostrom für die ganze Region liefern. Damit ist er ein wichtiger Teil der Energiewende, die auf regionaler, bundesweiter und letztlich globaler Ebene umzusetzen ist, um den Klimawandel mit seinen katastrophalen Folgen zumindest zu bremsen. Der so erzeugte Strom wird ausreichen, um etwa 100.000 Menschen mit Strom zu versorgen. Sie alle werden also in Zukunft nicht mehr mit gefährlichem Atomstrom oder das Klima schädigendem Strom aus Braunkohle, sondern mit regenerativ erzeugtem Strom vom Wind auf dem Blauen versorgt.

Leistungsstärke (Planungsstand: 01.01.2024):

Geplant sind acht große Windenergieanlagen (WEA) auf den Gemarkungen der Gemeinden Malsburg-Marzell, Schliengen, Badenweiler und der Stadt Müllheim. Die geplanten technischen Daten machen deutlich, dass die Anlagen höchst effizient und ertragreich sein werden und dass dabei die Eingriffe in die Natur sehr gering bleiben:

TypNordex N175 o. Vestas V172
Nabenhöheca. 175 bis 179 Meter
Rotorradius86 – 87,5 Meter
Überstrichene Rotorfläche23.000 – 24.000 m2
Nennleistung je WEA6,8 – 7,2 Megawatt (MW)
Flächenbedarf je WEAca. 0,4 Hektar (ha) dauerhaft
renaturiert werden je WEA+ 0,6 ha nach der Bauzeit
Versiegelte Fläche je WEA0,05 – 0,07 ha
Fundamentdurchmesserca. 24 – 30 Meter
Fundamenthöhe2,8 – 3,5 Meter
Mittl. Energieertrag je WEA12 Mio. kWh/a
Strom für Haushalte je WEA4.000 Haushalte
CO2-Vermeidung pro WEAca. 10.000 Tonnen / Jahr
Investitionskosten pro WEAca. 11 Mio. Euro
Betriebsdauer20 Jahre + Option auf 2 x 5 Jahre Verlängerung

Genehmigungen und Verfahren

Bereits bei den Vorplanungen wurden bestehende Gutachten herangezogen. Je konkreter die Standorte für die geplanten Windenergieanlagen werden, desto akribischer auch der Blick auf die Umgebung. Ob alle Standorte realisiert werden können, muss im Zuge der weiteren Planung geklärt werden und wird davon abhängen, ob sie den Anforderungen der rund 30 verschiedenen Träger öffentlicher Belange genügen, die im Zuge des Genehmigungsverfahrens mit zu entscheiden haben. Gefragt werden z.B. die Wasserbehörde, der Forst, die Naturschutzbehörden, das Baurechtsamt, die Grundstückseigentümer und nicht zuletzt sogar der Behördenfunk und das Bundesamt für Flugsicherung. Sie alle haben zu beurteilen, ob der Nutzen des Windparks die unvermeidlichen Eingriffe in Natur und Landschaft und in die bestehende Infrastruktur rechtfertigt. Liegt nach vielen Monaten der Planung am Ende eine Baugenehmigung vor (genauer gesagt die immissionsschutzrechtliche Genehmigung), muss die notwendige Infrastruktur (insbesondere Wegebau, Kabelverlegung und Bauplatzvorbereitung) geschaffen werden, bevor die Anlagen errichtet werden können

Kommunale und Bürgerbeteiligung

Die Bürgerwindpark Blauen GmbH & Co KG möchte die Region nicht nur mit einer beträchtlichen Menge an regenerativem Strom aus Windenergie versorgen, sondern die Bürgerinnen und Bürger der Region sowie die Kommunen auch an den wirtschaftlichen Vorteilen der Windenergienutzung beteiligen. Die Gemeinden erhalten beträchtliche Pachteinnahmen und Gewerbesteuern sowie die Chance, sehr schnell und umfassend Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen. Bürgerinnen und Bürger profitieren indirekt über die Kommunen, können sich darüber hinaus aber auch über die Mitgliedschaft in den Genossenschaften direkt beteiligen.

Pluspunkte für die Gemeinden

Der zu erwartende Ertrag an erneuerbarem Strom (jährlich 12 Mio. kWh je WEA, siehe oben) erlaubt es, aus den Erlösen des Stromverkaufs eine Pacht für die Grundstückseigentümer zu bezahlen. Für jede der drei Anlagen auf Grundstücken der Gemeinde Schliengen beträgt die Grundpacht beispielsweise mindestens 100.000 Euro pro Jahr, die sich ab dem 9. und 16. Jahr um jeweils 10.000 Euro erhöht. Hinzu kommen eine Kommunalbeteiligung von etwa 20.000 €/a pro WEA sowie Einnahmen aus Gewerbesteuer.

Abstände und Schallschutz

In der Planung werden selbstverständlich alle Auflagen bzgl. Abständen zur Wohnbebauung und zum Schallschutz berücksichtigt. Die Übersichtskarten zeigen die Abstände zu den umliegenden Gemeinden sowie die Schallschutzzonen rund um die Windenergieanlagen.